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Freude über ein größeres Bett für die kleine Tochter

von Jörg Spreemann

Anklam. Den Schock muss Ella Heintze* erst mal verkraften. „Gerade habe ich erfahren, dass ich zum Jahresende meinen Job los bin“, sagt sie. Sie schließt die
Augen und atmet tief durch. „Schade, die Arbeit hat mir Spaß gemacht“, sagt die Alleinerziehende. Nach der Probezeit gehe es aber in der Verkaufstelle nicht mehr weiter. Ella Heintze vermutet, dass ihr Arbeitgeber sie wegen einer längeren Krankheit, sie hatte eine Lungenentzündung, nicht auf Dauer beschäftigen wolle. „Ich kann arbeiten“, sagt sie. In der Vergangenheit habe sie tagsüber im Laden gearbeitet und danach noch gekellnert. Doch das gehe seit Geburt ihrer Tochter nicht mehr.

Die 32-Jährige, die ihren Niedriglohn mit Hartz IV aufstocken muss, will sich ihren Lebensmut aber nicht nehmen lassen. „Das wird schon werden, ich lasse mich nicht unterkriegen“, stellt sie klar.

Ella Heintze wohnt erst seit wenigen Monaten in Anklam, sie ist von der Insel Usedom aufs Festland gezogen. „Dort sind die Mieten zu hoch“, begründet sie ihren Umzug. Außerdem besitze sie keinen Führerschein. Allein das mache es auf der Insel schwierig, einen Arzt zu erreichen. Das sei in der ehemaligen Kreisstadt einfacher.

Der Umzug nach Anklam ist bis heute für Ella Heintze eine schwere finanzielle Bürde. Das Kinderzimmer für ihre knapp zweijährige Tochter ist noch nicht eingerichtet. Die Wände sind nicht tapeziert, es fehlen die Möbel, darunter Schrank und Regal. Am wichtigsten sei aber ein neues Bett. „Das Babybett ist zu klein geworden“, so die Mutter. Zwar habe sie schon angefangen dafür zu sparen. Wann aber dafür genug zusammen gekommen sein wird, weiß die junge Mutter noch nicht. So ist sie froh, dass die Spende aus dem Leserhilfswerk ihr den Kauf jetzt ermöglicht.

*Name geändert